Gender and Development

Gesundheit

Ge­sund­heit von Frauen und Mäd­chen

Frauen und Männer haben unterschiedliche Bedürfnisse im Gesundheitswesen, die oft nicht ausreichend berücksichtig werden. Frauen und Mädchen haben häufig aufgrund von geschlechtsspezifischer Diskriminierung einen beeinträchtigten Zugang zu gesundheitlichen Dienstleistungen.

LSBTIQ*-Personen sind infolge von Mehrfachdiskriminierungen besonders davon betroffen und es besteht ein großer Handlungsbedarf die Situation für Frauen, Mädchen und LSBTIQ*-Personen zu verbessern.

Ge­sund­heit­li­che Po­ten­tia­le der stär­ke­ren Teil­ha­be von Frauen:

Anteil von Frauen am weltweiten Gesundheitspersonal

Ge­sund­heits­per­so­nal

  • Frauen
  • Männer

Frauen machen 70 Prozent des weltweiten Gesundheitspersonals aus.

Durch eine geringe Beteiligung von Frauen und LSBTIQ*-Personen an wichtigen gesellschaftlichen und politischen Entscheidungen, werden ihre gesundheitlichen Bedürfnisse oft nur unzureichend mitgedacht, anerkannt und berücksichtigt. Das Resultat sind hohe Gesundheitsrisiken.

  • Ein Beispiel dieser geschlechtsspezifischen Gesundheitsrisiken ist die Müttersterblichkeit, welche sich durch eine bessere Gesundheitsversorgung signifikant verringern lässt.
  • Wenn Frauen gestärkt sind und aktiv am gesellschaftlichen und politischen Leben teilhaben, können sie sicherstellen, dass sie sich angemessen vor Krankheiten sowie weiteren Gesundheitsrisiken schützen können. Ihre stärkere Teilhabe wirkt sich erwiesenermaßen positiv auf gesundheitsrelevante Infrastrukturen wie zum Beispiel die Trinkwasserversorgung aus.x
  • Geschlechterbasierte Normen und Stereotype haben schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit.

Se­xu­el­le und re­pro­duk­ti­ve Ge­sund­heit und Rech­te

Die Verwirklichung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte (SRGR) ist ein Menschenrecht. SRGR bezieht sich auf alle Bereiche der Sexualität und Fortpflanzungen und beinhalten u. a.  

  • Zugang zu Informationen und Beratung,
  • Sexualaufklärung,
  • Familienplanung,
  • Prävention von sexuell übertragbaren Krankheiten,
  • geschlechtsspezifischer Gewalt sowie die umfassende und qualitative Versorgung bei Schwangerschaft und Geburt.

Wird SRGR umfassend mitgedacht und anerkannt, wirkt sich dies positiv auf die Gesundheit der gesamten Bevölkerung aus unter anderem durch eine Senkung der Mütter- und Säuglingssterblichkeit.

WA­SH - Zu­gang zu Was­ser, Sa­ni­tär­ver­sor­gung und Hy­gie­ne

Der Zugang zu Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH) ist ebenfalls ein anerkanntes Menschenrecht und leistet einen Beitrag zum SDG 6 der Agenda 2030.

Mangelhafte Umstände in diesen Bereichen betreffen Frauen und Mädchen besonders stark.

  • In den meisten Haushalten ohne Trinkwasserquelle sind Frauen und Mädchen für das zeit- und kräftezehrende Wasserholen verantwortlich.
  • Zudem sind sie im Zusammenhang mit Menstruation, Schwangerschaft und der Pflege von kranken Familienmitgliedern und Kleinkindern spezifisch auf Wasser- und Hygienevorrichtungen angewiesen.
  • Eine unzureichende Sanitärversorgung erhöht für Frauen und Mädchen das Risiko, geschlechtsspezifischer und sexualisierter Gewalt zu erleben. Da selbst rudimentäre Vorsichtsmaßnahmen erschwert oder unmöglich sind.  

Aufgrund ihrer gesellschaftlichen Rolle als Care Giver, sind Frauen von Gesundheitskrisen wie die COVID-19 Pandemie besonders betroffen. Frauen machen 70 Prozent des weltweiten Gesundheitspersonals aus, das an den vordersten Positionen der Pandemie kämpft. Diese überproportionale Repräsentation lässt Frauen zu zentralen Akteuren werden, deren Fachwissen für die Bewältigung der Krise unerlässlich ist.

Fußnoten

  1. Quelle: UN Water (2006) Gender, Water and Sanitation A Policy Brief